Lgbt orientierung genf
Jean-Pierre Sigrist ist 71 Jahre alt und homosexuell. Die Reform des Strafrechts, über die die Schweizer an diesem Sonntag abstimmen, ist nach seiner Überzeugung längst überfällig. Dann wäre er vor 40 Jahren vielleicht nicht verprügelt worden, sagt der Mann.
Die nun geplante Gesetzesänderung sei "ein zusätzlicher Schutz gegen Homophobie". Ersten Hochrechnungen des Umfrageinstituts gfs. Bisher war über diese Strafnorm schon die Diskriminierung wegen der Rasse, der Religion oder der Ethnie verboten; nun kommt die sexuelle Orientierung hinzu.
Aber die Sache ist nicht unumstritten - und die Initiative zur Volksabstimmung ging ausgerechnet von den Gegnern der Gesetzesänderung aus. Das Parlament in Bern war bereits mehrheitlich für die Reform. Die rechtspopulistische SVP und die kleine christlich-konservative EDU sprachen sich jedoch dagegen aus - und erzwangen das Referendum.
Denn in ihren Augen wird so die Meinungs- und Glaubensfreiheit beschränkt. Das Gesetz sei "Teil des Plans der LGBT-Bewegung hin zur gleichgeschlechtlichen Ehe", sagt der Genfer SVP-Politiker Eric Bertinat. Sigrist, Gründer des Schweizer Verbands homosexueller Lehrer, erwartet hingegen, dass die Reform wachsender Intoleranz entgegenwirke.
Auch er sei für Meinungsfreiheit, "aber nicht für die Freiheit, alles sagen zu dürfen". Sigrist erlebte Diskriminierung, obwohl die Schweiz bereits am 1. Januar - als erstes deutschsprachiges Land - die allgemeine Strafbarkeit homosexueller Handlungen aufhob.
Lgbt orientierung: dein kompass in genf
Weiter strafbar blieb seinerzeit aber Homosexualität mit Unmündigen unter 20 Jahre alt und homosexuelle Prostitution, wie der Dachverband Pink Cross auf seiner Homepage informiert. Vorher hatten die meisten Kantone homosexuelle Handlungen bestraft, allerdings mit sehr unterschiedlicher Intensität.
Es verbietet, Menschen in der Öffentlichkeit wegen ihrer sexuellen Orientierung zu diskriminieren oder zum Hass gegen sie in Text, Sprache, Bildern oder Gesten aufzustacheln. Bei einer Verurteilung drohen nun eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe.
Auch kontroverse Debatten über Themen wie die Homo-Ehe wären nach wie vor möglich, stellte die Regierung klar. Neueste Videos. Regionen Deutschland Europa Nahost Afrika Asien Nordamerika Lateinamerika. Themen Gesundheit Klima Menschenrechte Migration Innovation.
Ressorts Wirtschaft Wissenschaft Umwelt Kultur Sport. Im Fokus. Ein Zensurgesetz? Balibouse Sigrist, Gründer des Schweizer Verbands homosexueller Lehrer, erwartet hingegen, dass die Reform wachsender Intoleranz entgegenwirke. Die SVP ist dagegen Sigrist erlebte Diskriminierung, obwohl die Schweiz bereits am 1.
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