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Frauen sind in der Regel wenig angetan von Penisbildern, die unaufgefordert in ihren Postfächern landen. Angezeigt werden Dickpics trotzdem selten. Mögliche Folgen: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. So viel zur Theorie. In der Praxis kostet eine Anzeige die Betroffenen mehr Zeit als einen Schnappschuss zu machen und auf Senden zu drücken.
An dieser Stelle setzt die Idee von Moritz Krüsselmann an. Der Jurist hat mit einer Handvoll Mitstreiter:innen Dickstinction gegründet, eine Webseite, über die man Dickpics möglichst einfach anzeigen kann. Foto hochladen, Informationen zum Absender und persönliche Angaben einfügen und heraus fällt ein Anschreiben an die Staatsanwaltschaft, das man per Post abschicken oder zur nächsten Polizeiwache bringen kann.
Legal Tech automatisiert Tätigkeiten, für die man normalerweise die Unterstützung einer Anwältin oder eines Anwalts braucht. Ein bekanntes Beispiel ist wohl Flightride, das Fluggästen bei Verspätungen und Ausfällen zu ihrem Recht auf Erstattung verhilft. Während solche Plattformen zum Teil auch ein Geschäftsmodell für ihre Betreiber:innen sind, ist Dickstinction erst mal ein Non-Profit, sagt Krüsselmann.
Dann nämlich, wenn die Anwält:innen bei den Tätern die Kosten für die Zustellung einer Unterlassungserklärung eintreiben und dieses Geld mit den Betroffenen teilen würden, eine Art Abmahnindustrie für Dickpics. Doch in der ersten Phase hätte das den Rahmen gesprengt. Dickstinction entstand im Februar in weniger als 24 Stunden auf einem Hackathon in Berlin.
Update : Dickstinction wurde nicht in 24 Stunden auf einem Hackathon programmiert, sondern basiert auf dem Code des Abmahnbeantworters des Chaos Computer Clubs , den das Team ohne Erlaubnis kopiert hat. Darüber informiert der Entwickler des Abmahnbeantworters in diesem Blogpost.
In diesem Fenster soll ein YouTube-Video wiedergegeben werden.
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Technisch gesehen wird das Video von YouTube erst nach dem Klick eingebunden. Zur Datenschutzerklärung von netzpolitik. Inhalt von YouTube immer anzeigen. Ihr Umgang damit überraschte ihn, erzählt er: Die meisten hatten die Bilder gelöscht und sie höchstens noch bei der jeweiligen Plattform gemeldet.
Warum bringt ihr das nicht zur Anzeige? Die Frauen stellten darauf Fragen: Was passiert dann? Wie würde die Polizei einen anonymen Absender überhaupt ermitteln? Und bekommt der Täter meine persönlichen Daten? Die Webseite liefert möglichst kompakt Antworten etwa zur Frage , welche Konsequenzen die Anzeige für die Betroffene bedeutet, dass sie etwa als Zeugin gerufen werden kann oder dass im Laufe des Prozesses vermutlich ihre Identität bekannt wird.
Auch ein Verweis auf das Hilfeportal Sexueller Missbrauch des Bundesfamilienministeriums steht auf der Seite, denn Krüsselmann und seinem Team war bewusst, dass Betroffene in der Situation womöglich mehr als juristische Unterstützung brauchen. Wie viele Menschen seit dem Start der Webseite Ende Februar über Dickstinction eine Anzeige gestellt haben, kann Krüsselmann nicht sagen.
Das Werkzeug operiert nach dem Prinzip der Datensparsamkeit: Informationen werden nirgends hochgeladen, sondern bleiben auf dem Gerät der Nutzer:innen. Der Prozess endet mit einem PDF, das die Betroffene herunterladen und ausdrucken kann. Was danach geschieht, ist für die Betreiber:innen eine Blackbox.
Sehen können sie allerdings die Zahl der PDFs, die heruntergeladen wurden.