Gay bar berlin lgbt friendly bern

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DJ Ludwigs QueerPop-Histroy: die 50er- und 60er-Jahre. Freche Frauen, die sich nicht an den Herd zurückdrängen liessen, schwule Sänger und lesbische Sängerinnen, die ihre Homosexualität verstecken mussten, um erfolgreich zu sein, und solche, die das nicht taten. Bis in New York der Stonewall Aufstand ein neues Zeitalter für die LGBT-Community einläutete.

Die erste Befreiungsbewegung in den 20er-Jahren siehe Teil 1 , ist nach dem 2. Weltkrieg ins Stocken geraten. Für Homosexuelle waren die 50er-Jahre eine schwierige Zeit. Schwule und Lesben nannten sich selber damals lieber «anders als die Anderen», «gleichgesinnt» oder «homophil» und man traf sich in «einschlägigen» Lokalen.

Es gab durchaus Treffpunkte für Homosexuelle, aber diese — oft fensterlosen — Lokale konnte man nicht einfach so betreten. Um solche Bars zu besuchen, musste man zuerst klingeln und eine Gesichtskontrolle passieren. So wurden ungebetene Gäste, wie Polizeispitzel, ferngehalten.

Die Polizei hatte nämlich ein Auge auf die vermeintlich wehrlosen und schwächlichen Homos geworfen und führte regelmässig Razzien durch in solchen Lokalen. Wurde man als homosexuell überführt, musste man mit einer Strafanzeige und einem Gerichtsverfahren rechnen. Im privaten Umfeld drohten Geouteten Erpressung und Jobverlust — mal ganz abgesehen von der Verachtung, mit der sie von Gesellschaft bestraft wurden.

Gerichtsfälle zu homosexuellen Straftaten sorgten in der Presse für Schlagzeilen, die dem Volk genüsslich die Verderbtheit dieser «Perversen» vorführten. Damals wurde eine regelrechte Anti-Homo-Propaganda geführt. Doch nicht alle Homos liessen sich einschüchtern.

Einige Mutige gründeten Gruppen, um aufzuklären und ihre eigene Kultur zu erforschen und zu feiern. Sie zogen vor Gericht, um für ihre Rechte zu kämpfen oder schrieben gegen die Ungerechtigkeit an. Diese und viele andere Ereignisse waren die Grundsteine, die schliesslich zum Stonewall-Aufstand in New York und zum Aufbau einer Homosexuellenbewegung führten, die unsere Lebensumstände nachhaltig verändern sollte.

Im gesellschaftlichen Umfeld der 50er- und 60er-Jahre, als Sexualität schon per se ein Tabu war, gab es auch in der Unterhaltungsbranche keinen Platz für Schwule und Lesben — zumindest nicht an vorderster Front. In Filmen und in der Musik tauchten sie höchstens als lächerliche oder tragische Randfiguren auf.

Der Modeschöpfer, der Frisör oder der Dekorateur wurden effeminiert dargestellt, lesbische Stereotypen hingegen — bis auf ein paar Hosenrollen im Film — tauchten überhaupt nicht auf. In den Musikboxen der «einschlägigen» Lokale waren — wie heute nicht anders — oft weibliche Stars zu finden.

Connie Francis war eine besonders populäre Sängerin dieser Generation. Ihr Schlager «Schöner Fremder Mann» sprach die deutschsprachigen Schwulen an und im New Yorker Gay-Club Stonewall Inn wurde jeder Abend abgeschlossen mit «Where The Boys Are». Die deutschen Lesben fuhren damals auf den burschikose Wildfang Rita Pavone und ihren Song «Wenn ich ein Junge wär» ab, nur den Tino hätten sie nicht küssen wollen.

Das waren Tanzflächenfüller in den versteckten Lokalen der Homos.

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So wie heute die Gay-Community an die Konzerte von Madonna, Kylie und Gaga pilgert, waren für unsere Ahnen die Konzerte der grossen Diven ein Ort, wo man auf Gleichgesinnte traf. Sie verehrten Sängerinnen wie Marlene Dietrich, Judy Garland und Edith Piaf, im deutschsprachigen Raum auch Hildegard Knef und Zarah Leander.

Um sich vom Pöbel abzugrenzen, bildeten Schwule sich damals etwas ein auf ihre Stilsicherheit. Man trug nur die besten Kleider, trank aus dem edelsten Porzellan, die Möbel mussten antik sein und die wahren Kenner der hohen Kultur bevorzugten die Oper und das Ballett.

Siehe dazu 1. Teil von Jahre QueerPop.