Schwulen kino koblenz wien

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Jürgen Goldstein lehrt Philosophie in Koblenz. Er studierte bei Hans Blumenberg und präsentiert zu dessen Geburtstag ein einfühlsames Porträt des solitären " Langstreckendenkers". Indem er die Konturen von Blumenbergs Denken nachzeichnet, erleichtert er den Einstieg in die Fülle des "kaum zu Referierenden".

Die Lektüreanregungen sollen das "Missverhältnis von Anerkennung und Würdigung" des oft Zitierten und wenig Gelesenen korrigieren. Im ersten Moment scheint das Werk Blumenbergs schiere Unzumutbarkeit zu sein, schon der Umfang der Hauptwerke wirkt bedrohlich. Der "Wille zur Originalität" und die sprachliche Form als Ausdruck des Inhalts erleichtern es nicht, tausende Seiten und hunderte Feuilletons durchzuackern.

Ein Zettelkasten von Bis zu seinem Tod erzählte er seine "Bewusstseinsgeschichten" weiter. Goldstein stellt das für ihn gedanklich wie sprachlich "idealtypische Meisterwerk" ins Zentrum: "Die Genesis der kopernikanischen Welt" Wie es sich für eine Genesis gehört, werden in sechs Kapiteln aus der Bewusstseinslage des späten Mittelalters die Konflikte von Glauben und Wissenschaft als innere Geschichte der Neuzeit erzählt.

Leitmotive wie "Metaphorologie" und "diskrete", weil immer nur vorläufige Anthropologie entspringen hier.

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Davon ausgehend zieht Goldstein vorsichtig und hellhörig Verbindungslinien zu späteren " essayistischen Nachdenklichkeiten", über Goethe etwa oder die Matthäuspassion. Er verweigert sich, ganz im Sinne Blumenbergs, dem Versuch schlüssiger Kurzfassungen. Für diesen ist Philosophie Tröstung des Menschen als kognitives Mangelwesen.

Dieser Artikel erschien am Startseite Feuilleton Buch der Stunde Philosophie für das Mangelwesen Mensch.