Gay rechte in ländern münchen

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Uganda verabschiedet ein neues, scharfes Gesetz gegen alle queeren Menschen. Warum ist die Homophobie dort so gesellschaftsfähig? Von Bernd Dörries , Kapstadt. Ein Abgeordneter des Parlaments in Uganda forderte am Dienstag, man müsse auch Vaseline verbieten, die nichts weiter sei als ein Mittel zur Verbreitung der Homosexualität.

Keine Gleitcreme, keine Schwulen, so einfach sei das. Ein anderer sagte unter dem Gelächter seiner Kollegen, es gebe "keinen Grund, dass ein Mann einem anderen Mann hinterherlaufen müsse, um Sex zu haben", nichts sei schöner als der Akt mit einer Frau. So ging das einige Stunden im Parlament von Uganda, wo am Dienstag ein Gesetz verabschiedet wurde, das nicht nur die Homosexualität unter Strafe stellt, sondern auch die Mitwisserschaft kriminalisiert, ja letztlich jeden, der sich nur als schwul, lesbisch oder trans bekennt oder sich für die Rechte von LGBTQ-Menschen einsetzt.

Es drohen bis zu zehn Jahren Haft. Präsident Yoweri Museveni muss das Gesetz noch unterzeichnen, was er wohl tun wird. Die Polizei hat offenbar bereits mit Verhaftungen begonnen, mehr als zehn Männer sollen in der vergangenen Woche wegen "Praktizierung der Homosexualität" verhaftet worden sein.

Intoleranz und Hass auf Homosexuelle hat in Uganda eine gewisse Tradition, bereits wurde ein Gesetz vorgestellt, das Homosexualität unter Todesstrafe stellt, wurde daraus lebenslange Haft. In Kraft trat es nie, wohl auch, weil viele westliche Länder damit drohten, die Entwicklungshilfe zu reduzieren.

So könnte es auch diesmal kommen, aber der Schaden ist bereits entstanden, sagen viele Aktivisten. Es gibt keinen Grund für ein Gesetz, das Personen kriminalisiert, die einvernehmliche gleichgeschlechtliche Beziehungen führen", sagte Clare Byarugaba, Aktivistin für LGBTQ-Rechte, der BBC.

Homosexuelle in Uganda berichten bereits von zunehmender Gewalt und von Erpressern, die drohten, ihre sexuelle Orientierung öffentlich zu machen. Die Empörung hält sich in Grenzen - in vielen Ländern Afrikas gehört Schwulenfeindlichkeit zum gesellschaftlichen Konsens. Von den 69 Ländern, die weltweit gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisieren, liegen 33 in Afrika.

In Südsomalia, Somaliland, Mauretanien und Nordnigeria steht auf Homosexualität die Todesstrafe. In Ländern wie Gambia und Sierra Leone droht lebenslange Haft. In Burundi steht Homosexualität seit unter Strafe, in der vergangenen Woche wurden 24 Personen angeklagt, die an einem Seminar über HIV-Prävention teilgenommen hatten.

In Kenia löste im Februar ein Urteil des Obersten Gerichtshofes einige Empörung aus; die Richter hatten entschieden, dass einem LGBTQ-Verein zu Unrecht die Registrierung verweigert wurde. Auch hier fordern viele Politiker eine Verschärfung der Gesetze, obwohl Homosexualität bereits verboten ist.

Gay rechte in ländern: die situation weltweit und in münchen

Für Kenias Präsident William Ruto ist Homosexualität ein westlicher Import, den Kenias "Bräuche, Traditionen, Christentum und Islam nicht zulassen können". Dass Homosexualität "un-afrikanisch" sei, ist ein Argument, das seit Jahrzehnten von schwulenfeindlichen Politikern benutzt wird.

Simbabwes verstorbener Diktator Robert Mugabe hatte seit Jahrzehnten gegen Schwule gehetzt, die "schlimmer als Hund und Schweine" seien, und davon geredet, dass "europäische Homosexuelle in Afrika rekrutieren". Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass nicht die Homosexualität aus Europa importiert wurde, sondern eher die Homophobie.

In Simbabwe gibt es Höhlenmalereien, die gleichgeschlechtlichen Sex zeigen. Buganda, ein Königreich im heutigen Uganda, hatte mit Mwanga II. Ähnliche Belege und Erzählungen finden sich aus vielen anderen Ländern. Homophobie und Verfolgung begannen wohl erst mit dem Eintreffen europäischer und arabischer Kolonialisten.

Die Gesetze, die in Kenia, Tansania und Uganda die Homosexualität kriminalisieren, stammen noch aus der britischen Herrschaft.